Radln macht am meisten mit leichtem Gepäck Spaß, vor allem wenn`s die Pässe rauf und runter geht spürt man jedes Extra-Kilo an Gewicht. Was brauchst Du auf alle Fälle, was ist nice to have? In diesem Artikel beschreiben wir unsere seit Jahren bewährte Packliste fürs klassische Radreisen, das heißt primär auf asphaltierten Straßen mit den typischen Packtaschen und Gepäckträgern. Für die leichtere Bikepacking-Variante haben wir in unserem Blog einen eigenen Artikel samt Video veröffentlicht (Link steht weiter unten).
Genau wie bei der Packliste zum Wandern gilt auch bei der klassischen Radreise: weniger ist mehr! Unnützes Gepäck und damit Gewicht kann einen schnell ausbremsen, v.a. bergauf! Unsere 6 Fragen sollen Dir bei der Planung der Tour im Vorfeld als Anregung dienen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, woran man denken sollte. Weiter unten folgt dann unsere Packliste im Detail.
Hier unsere Liste, die uns bisher als guter Leitfaden gedient hat - aber ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Wenn Du weniger mitnehmen willst oder die Teile zu schwer sind, gäbe es folgende Einsparmöglichkeiten:
Tipp zum Schluss:
Alle Teile, die in unseren Gepäck kamen, wurden zuerst mit der Küchenwaage gewogen. Kann man sich nicht zwischen zwei Teilen entscheiden - einfach wiegen und das Leichtere einpacken. Über die letzten Jahre haben wir das Gewicht unserer Ausrüstung auf diese Weise um mehrere Kilo gesenkt!
2-Personenzelt mit Zeltunterlage
Wir sind bisher gut mit dem Hilleberg Nallo 2 unterwegs gewesen. Zugegeben, es gibt wesentlich preiswertere Zelte, doch die Stabilität und Einfachheit des täglichen Auf- und Abbaus haben uns voll überzeugt. Alle anderen Ultra-Leichtgewichtszelte haben uns bisher nicht überzeugt und bei jedem heftigen Unwetter, das wir bislang erlebten, stand unser Zelt wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung, während manche Zeltnachbarn in Panik gerieten.
Wir empfehlen unbedingt, eine passende Zeltunterlage ("Footprint") zu verwenden, um erstens den eigentlichen Zeltboden v.a. vor Dornen, spitzen Steinen aber auch vor Schmutz zu schützen. So lässt sich ein nasses Zelt zumindest relativ sauber einpacken.
Ideal ist dieses Zelt für alle, die Wert legen:
Eher nicht einsetzen würden wir dieses Zelt bei einem reinen Badeurlaub am Strand, wenn den ganzen Tag die Sonne draufknallt und das wochenlang. Dazu ist es uns schlicht zu schade. Hier reicht ein einfaches Zelt.
Die Auswahl an möglichen Gepäckträgern, vor allem für hinten, ist riesig - scheinbar.
Da wir viel Wert auf Zuverlässigkeit und Funktionalität legen, empfehlen wir die Gepäckträger von Tubus. Hier gibt es für fast jeden Einsatzzweck ein passendes Modell, für vorne und hinten. Im Bild seht Ihr das Modell Cargo mit der silbernen Fußverlängerung. Diese dient dazu, dass Leute mit größeren Füßen beim Treten nicht mit den Fersen an die Radtaschen anstoßen - sehr praktisch!
Radtaschen sind für eine Radtour unerlässlich und die Auswahl ist groß. Ortlieb ist nicht umsonst der Marktführer bei hochwertigen Radtaschen.
Klar, es gibt günstigere Anbieter, doch uns überzeugt an diesen Taschen, dass:
Zur Illustration haben wir Clemens beladenes Reiserad abgebildet:
Radtaschen
vorne: 2 Ortlieb-Frontroller, 20 l/Paar
hinten: 2 Ortlieb-Backroller, 40 l/Paar (diese sind 20 Jahre alt und gut in Schuss!)
hinten oben: Ortlieb-Packsack, 35 l
vorne oben: Ortlieb-Packsack 7 l
Schon wieder Ortlieb? Richtig, da wir mit diesen Packsäcken bisher sehr gute Erfahrungen gemacht haben, sprich sie sind wasserdicht.
Es gibt sie in unterschiedlichen Farben, Größen und Materialstärken. Die hier abgebildeten Säcke sind aus dünnem Material, das sich primär für den Einsatz im Rucksack oder in einer Radtasche eignet.
Zum Befestigen der Packsäcke am Rad verwenden wir solide Packriemen oder Expander.
Hier möchten wir Euch nur relativ allgemeine Tipps geben, denn professionelle Ernährungsratgeber gibt es genug.
Neben den Lebensmitteln für die Tour, die wir immer vor Ort versuchen einzukaufen, haben wir als (Not-)Reserve immer etliche Energieriegel dabei. Die Anzahl variiert mit der Versorgungslage im Reiseland bzw. auf den Tagesetappen.
Für uns bewährt haben sich die Energieriegel von OATSNACK, Powerbar und Corny. Diese gibt`s in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Daneben finden wir Nüsse und getrocknete Früchte wie Feigen, Rosinen, Äpfel usw. prima. Sie sind gesund, haben eine hohe Energiedichte und schmecken uns gut.
Genießen! Wir sind keine sich selbst kasteienden Asketen, wir wollen die örtlichen Spezialitäten des Landes auf unseren Touren genauso erleben, wie Land und Leute. Gutes Essen ist für uns ein Teil der Kultur, der entdeckt werden will. Dies fließt auch in die Bewertung des Dolce-Faktors bei jeder Tour mit ein.
Generell nehmen wir immer soviel Proviant mit auf Tour, wie wir von einem Verpfle-gungsort zum nächsten benötigen, z.B. für einen Tag. Wir kaufen alles Benötigte auf Märkten und in Supermärkten ein. Als Reserve haben wir immer einige Energie-riegel dabei, falls mal weit und breit kein (Super)Markt in Sicht ist.
Da wir beim Radln am liebsten ohne Gepäck am Rücken unterwegs sind und nicht zusätzlich einen Rucksack verstauen können, haben wir dieses ultraleichte Modell entdeckt. Im Prinzip ist es ein leichter, wasserdichter Packsack mit 2 leichten Schulterriemen, aber ohne Rückenpolster. Klasse geeignet, wenn man abends mal einen Stadtbummel einlegt oder man morgens zum Waschhaus läuft.
Zu Recht mag mancher jetzt fragen, wieso das oben abgebildete Reiserad derart beladen ist. War nicht mal von "weniger ist mehr" als Prämisse die Rede? Stimmt, doch dies war eine Radtour im Frühjahr, mit äußerst wechselhaftem Wetter, d.h. mit viel Wind, Regen und kühlen Temperaturen. Entsprechend war die Ausrüstung anzupassen. Das erste Frühstück fand übrigens bei 7°C im Innenzelt statt, um das Zelt waberte noch der Morgennebel.
Dass es auch leichter geht, zeigen die folgenden Fotos. Seit mehreren Jahren sind wir primär im Bikepacking-Stil unterwegs und genießen die Vorzüge des deutlich leichteren Reisens abseits der ausgetretenen Pfade.
Zu unserer aktualisierten, speziell aufs Bikepacking in den Bergen abgestimmten Packliste geht es hier. In dem ausführlichen Video zeigen wir Euch jedes Detail unserer Ausrüstung. Außerdem findet Ihr alle Infos, wie wir unsere Räder fürs Bikepacking fit gemacht haben.