Auf einer Tour möglichst überall unabhängig kochen zu können macht nicht nicht nur Spaß, es kann auch die Reisekosten deutlich senken. Für uns ist gutes, selbst zubereitetes Essen einfach wichtig und je länger wir unterwegs sind, desto mehr schätzen wir frische Lebensmittel und etwas Abwechslung bei der Ernährung. Deshalb haben wir meist einen Kocher samt Topf im Gepäck. Über die Jahre haben wir mehrere Varianten von Kochern und Töpfen ausprobiert, die wir Euch hier vorstellen. Wir wollen Euch Anregungen zu Produkten geben, die wir selbst lange erprobt und für sinnvoll befunden haben - wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Über diesen Punkt lässt sich vermutlich lange diskutieren und die Antwort hängt sehr von den eigenen Vorlieben beim Kochen ab - oder schlicht von der Verfügbarkeit des Brennstoffs vor Ort.
Da wir meist in Mitteleuropa unterwegs sind und nicht wochenlang durch die Wildnis streifen, schien uns Gas das geeignete Medium zu sein. Mit dem weiter unten vorgestellten Adapter, mit dem sich unterschiedliche Gaskartuschen an unserem Gaskocher verwenden lassen, sind wir bisher prima zurecht gekommen. Das Verhältnis von geringem Gewicht, kleinem Packmaß und den Anschaffungskosten hat uns überzeugt. Zudem kochen wir keine großen Gerichte, so dass uns auch die Brennleistung ausreicht.
Auch mit Holz haben wir gute Kocherfahrungen sammeln können und waren von der Leistung überrascht, mehr dazu lest Ihr weiter unten.
Ein Benzin- oder gar Omnifuel-Kocher, sprich ein Kocher der sowohl mit Gas, als auch mit Benzin und ähnlichen brennbaren Flüssigkeiten betrieben werden kann, ist in der Handhabung etwas aufwändiger (Stichwort Reinigung der Düsen im Benzinbetrieb, Treibstoffgestank), aber er hat natürlich neben den unterschiedlichen Brennstoffen den Hauptvorteil, dass die Heizleistung deutlich stärker und Benzin fast überall verfügbar ist. Allerdings ist er auch größer, schwerer und man hat zusätzlich eine Brennstoffflasche (oder Gaskartusche) zu transportieren. Deshalb haben wir einen solchen bislang nicht ausprobiert.
Gerade Abends nach einem Tag an der frischen Luft essen wir gerne etwas Warmes. Neben dem Klassiker Nudeln & Soße (oder Pesto) bieten sich weitere schnelle, leckere Gerichte an.
Dazu ist natürlich ein Kocher mit dem passenden Zubehör nötig ☞.
Alle Teile stellen wir Euch gleich einzeln vor.
Bild oben: Kocher mit Adapter, zwei Gas-kartuschen und Leichtgewichtstopf.
Bild unten: Der Topf von Primus, Modell Litech mit Packsack. Zum Transport lassen sich die Griffe anklappen und in den Topf passen sowohl der Kocher mit Adapter oder eine der Gaskartuschen.
☜ So sieht der Gaskocher verpackt aus:
In den Topf (Primus, Modell Litech, 0,8 L Volumen) kommen der Gaskocher (von Markill, Modell Spitfire & Adapter (von Edelrid).
Damit beim Transport nichts klappert, wickeln wir den Kocher mit Adapter in eine Socke.
Der Adapter ist nötig, um die Ventil-kartuschen von Campinggaz (die sind in Südeuropa weit verbreitet) mit unserem Kocher mit dem in Mittel- und Nordeuropa üblichen Schraubgewinde nutzen zu können. Auf diese Weise sind wir sehr flexibel, was die Auswahl von Kartuschen anbelangt. Nur für die in Südeuropa ebenfalls leicht erhältlichen Stechdorn-kartuschen wäre ein weiterer Adapter nötig. Da uns dieser jedoch zu schwer und klobig ist, verzichten wir darauf.
Bild oben: Besteck und Teller von Nordisk bzw. von Edelrid, alles aus Titan. Ok, das ist Luxus aber es lohnt sich, denn die Reinigung nach Gebrauch ist superleicht, denn fast wie bei einer Teflonpfanne lassen sich anhaftende Speisereste schnell abwaschen.
Die Becher sind aus rostfreiem Edelstahl und von Globetrotter.
Bild oben: Kocher aufgeklappt, mit inte-grierter Piezo-Zündung (wie bei einem mo-dernen Gasherd) und dem Adapter dane-ben.
Tipp: Bei neuer Kartusche oder tiefen Tem-peraturen dauert es manchmal, bis sich das Gas mit der Piezo-Zündung entzünden lässt. Deshalb haben wir immer ein Feuerzeug dabei.
Bild unten: Kocher mit zum Verstauen eingeklappten Armen und eingeklapptem Regelrädchen (schwarz).
Sowohl den Kocher als auch den Topf haben wir seit 20 Jahren im Einsatz, was für die Qualität spricht. Trotzdem waren wir mit beiden nie ganz zufrieden. Vor allem die Teflon-Beschichtung des Topfs zerkratzt relativ leicht und der Kocher war zwar robust, aber auch relativ schwer, groß und windanfällig. Deshalb haben wir uns von beiden getrennt.
Seit 2019 haben wir einen Holzkocher samt zugehörigem Edelstahltopf als weitere Alternative in Verwendung und sind sehr angetan. Die Stärken und Schwächen diese Kombination gibts in unseren ausführlichen Testbericht: Testbericht lest Ihr hier.
Während der letzten Monate hat Clemens den Gaskocher Windmaster und das Navigator Koch Set ausgiebig getestet, zwei Premiumprodukte der japanischen Marke SOTO. Er ist sehr begeistert und noch nie wurde auf einer Tour öfter gekocht! Hier geht's zum Testbericht.
Eine faltbare Trinkflasche und Faltbeutel für Lebensmittel hatten wir 2024 bei jeder Tour dabei und möchten sie seitdem nicht mehr missen. Hier geht's zum ausführlichen Testbericht.
Wir stellen Euch kurz ein paar der Lebensmittel vor, die sich für uns bewährt haben, wenn die Versorgungslage mal eingeschränkter ist. Auf eine Rezeptliste haben wir verzichtet.
Da wir gerne Müsli und Obst zum Frühstück essen, nehmen wir meist 1-2 Packungen Müsli oder Porridge sowie eine Packung Milchpulver mit.
Müsli oder Porridge auf den Teller, ein paar Löffel Milchpulver (gibts als Babynahrung oder auch als normales Milchpulver zu kaufen) darauf, Obst kleinschneiden, (heißes) Wasser drübergießen und fertig ist ein leckeres Frühstück!
Wenn wir unseren Kocher mit on tour haben, gibts morgens auch warmen Kaffee. Praktisch sind hier Sticks mit Einzelportionen von Instantkaffee oder man füllt sich löslichen Kaffee in einer kleinen Tüte ab. Wer ihn nicht schwarz liebt gibt einfach zwei Löffel Milchpulver mit in den Becher.
Gerade Abends nach einem Tag an der frischen Luft oder bei kühler Witterung auch mal unter Tags essen wir gerne etwas Warmes. Neben dem Klassiker Nudeln mit Soße (oder Pesto) bieten sich weitere schnelle, leckere Gerichte an.
Couscous
Ideal für die schnelle Zubereitung finden wir Couscous (Hartweizengries).
Die Zubereitung ist supereinfach: etwas Wasser im Topf kochen, Feuer aus, Salz rein, Couscous einstreuen und 3-4 Minuten ziehen lassen, fertig! Tipp: Couscous quillt ordentlich, also nicht zu viel einstreuen. Dazu kann man noch Gemüse oder einen Salat zubereiten.
Pemmikan
Eine geniale Erfindung der Indianer Nordamerikas und anderer Völker! Es handelt sich um konzentrierte Nahrung mit einer steifen Konsistenz ähnlich einer Streichwurst und ist in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen erhältlich.
Beispiel der links abgebildeten Variante "Chili": 30% Rindfleisch, Speck, Fett, Trockengemüse, Hafer-/Dinkelflocken, Sojaeiweiß, Sesam, und vieles mehr. Ungeöffnet lässt sich Pemmikan monatelang lagern, hat einen sehr hohen Energiegehalt (ähnlich einem Energieriegel) und lässt sich direkt verzehren. Erhältlich ist es in vielen Outdoorgeschäften. Einziger Nachteil ist der relativ hohe Preis.
Wir kombinieren Couscous und Pemmikan sehr gerne, da es die schnellste warme Mahlzeit ist.
Gewürze, Salz und Pfeffer
Gewürze, Salz und Pfeffer oder Zucker lassen sich wunderbar in kleinen Schraubfläschchen individuell abpacken und verfeinern jedes Gericht.
Generell versuchen wir, immer nur soviel Proviant mit auf eine Tour zu nehmen, wie wir von einem Verpflegungsort zum nächsten benötigen, z.B. für einen Tag. Wir kaufen alles Benötigte auf Märkten und in Supermärkten ein. Als Reserve haben wir zusätzlich einige Energieriegel dabei, falls kein (Super)Markt in Sicht ist oder sich der Hunger doch früher einstellt.
Tipp: Man sollte Energieriegel & Co unbedingt vor der geplanten Tour daheim testen, manche schmecken einem nicht, oder sind nicht gut verdaulich.
Fragen, Wünsche, Anregungen?
Schreibt uns eine Mail an: team@berghuhn.de