Pirelli Gravelreifen im Vergleich

Der Reifenhersteller Pirelli aus Italien hat eine beständig wachsende Auswahl an Gravelreifen im Programm. In diesem Test vergleichen wir drei sehr populäre Reifen ihrer Cinturato-Produktlinie, den Cinturato Gravel H für harten und festen Untergrund, den Cinturato Gravel S für weichen, matschigen und losen Untergrund, sowie den Cinturato Gravel M für "mixed terrain", der vom Einsatz her genau in der Mitte zwischen den zwei anderen Reifen liegen soll. Clemens hat alle drei Reifen über die vergangenen Monate ausgiebig gefahren, seine Eindrücke lest Ihr hier!

Transparenzhinweis

Die Produkte von Pirelli wurden uns für diesen Test von Vitamina C zur Verfügung gestellt, somit handelt es sich um Werbung.


Intro

Bereits im ersten Artikel zu den Pirelli Gravelreifen im Frühjahr 2023 hatten wir die zwei Extreme des Herstellers vorgestellt, den Pirelli Cinturato Gravel H für harten und festen Untergrund, sowie den Gravel S für weichen und matschigen Untergrund. Anschließend haben wir den Testablauf sowie unsere Testkriterien erörtert und zum Abschluss unsere Eindrücke aus den Fahrtests geschildert. Dieser Artikel schließt direkt an den ersten an und ergänzt ihn um den Gravel M. Zum ersten Artikel geht es hier.

Je nach Einsatzzweck unterschiedliche Reifen zu fahren macht für mich eine Menge Sinn. Ein leicht laufender Reifen mit geschmeidiger Karkasse und einem flachen, feinen Profil oder andererseits ein Reifen mit gröberer Karkasse und sehr ausgeprägtem, stolligen Profil verschiebt den Einsatzbereich von ein und demselben Bike erheblich. Doch nicht immer ist man auf dem Gravelbike nur in den zwei Extremen unterwegs, also nur im groben Offroad-Einsatz oder ausschließlich auf feinen Schotter- bzw. Asphaltstraßen. Gibt es eine goldene Mitte, ein Reifen der beides gut kann, ausreichend Grip im Gelände bieten und zugleich auf Asphalt geschmeidig und leicht abrollen? 

Die drei Gravelreifen im Überblick

Testbike: Specialized Diverge Comp Carbon
Testbike: Specialized Diverge Comp Carbon

Der Pirelli Cinturato Gravel M ist laut Hersteller ein Reifen für "mixed terrain", er soll vom Einsatzbereich her genau in der Mitte zwischen dem Gravel H und dem Gravel S liegen. Für einen guten Vergleich habe ich alle drei Reifenmodelle in der Dimension von 700x40C nacheinander auf der gleichen Felge und dem gleichen Fahrrad (Specialized Diverge Camp Carbon) auf der gleichen Teststrecke getestet. Somit ergibt sich ein gutes Gesamtbild. Den Gravel H bin ich zusätzlich in der breiteren Version von 700x45C während der letzten Monate über rund 3700 km gefahren. Neben der Performance auf sehr unterschiedlichen Untergründen haben mich dabei der Tubeless-Betrieb,  Verschleiß und Pannenschutz interessiert.  Doch der Reihe nach, sehen wir uns alle drei Reifen zunächst im Überblick an um sie anschließend zu vergleichen, bevor es um meinen Langzeiteindruck sowie den Tubeless-Betrieb geht.

Pirelli Cinturato Gravel H
Pirelli Cinturato Gravel H
Pirelli Cinturato Gravel M
Pirelli Cinturato Gravel M
Pirelli Cinturato Gravel S
Pirelli Cinturato Gravel S

feines Profil am Cinturato Gravel H
feines Profil am Cinturato Gravel H

Der Cinturato Gravel H ist laut Pirelli ein Gravelreifen für harten und festen Untergrund, mit gutem Grip auf nassem und trockenem Untergrund, hohem Pannenschutz, einer feinen Nylon-Karkasse mit 120 tpi und geringem Rollwiderstand. Von Pirelli ist es der schnellste Gravelreifen. Wir haben ihn in der Dimension 700x40C und 700x45C getestet.

Gewichte (gewogen):  560 g / 576 g (700x45C)

Einsatzbereich des Cinturato Gravel H
Einsatzbereich des Cinturato Gravel H
ausgeprägtes Profil am Cinturato Gravel M
ausgeprägtes Profil am Cinturato Gravel M

Der Cinturato Gravel M ist laut Pirelli ein Gravelreifen um schnell und sicher über eine Vielzahl von unterschiedlichen Untergründen zu fahren, von hart bis weich und egal ob trocken oder nass. Er hat eine feine Nylon-Karkasse mit 120 tpi und geringem Rollwiderstand. Unsere Testmuster kamen in der Dimension 700x40C.

Gewichte (gewogen):  507 g / 513 g

Einsatzbereich des Cinturato Gravel M
Einsatzbereich des Cinturato Gravel M
fette Stollen am Cinturato Gravel H
fette Stollen am Cinturato Gravel H

Der Cinturato Gravel S ist am anderen Ende des Spektrums einzuordnen. Laut Pirelli ist er ein Gravelreifen für weiches, schlammiges und loses Terrain, ideal bei schlechtem Wetter und an der Grenze zum Mountainbike-Einsatz. Der Fokus liegt auf Sicherheit und Grip, weniger auf geringem Rollwiderstand. Er hat eine Nylon-Karkasse mit 60 tpi und die Seitenwände sind extra verstärkt ausgeführt, um Schnitten vorzubeugen. Unsere Testmuster kamen in der Dimension 700x40C.

Gewichte (gewogen):  547 g / 552 g

Einsatzbereich des Cinturato Gravel S
Einsatzbereich des Cinturato Gravel S

Alle drei Reifen sind sehr hochwertige Gravelreifen. Sie verwenden die gleiche Gummimischung (Speedgrip Compound), haben die gleiche Pannenschutzeinlage (Techwall Gravel) und sind Tubeless Ready. Nur beim Aufbau des Reifens teilen der Gravel H und Gravel M die feinere, 120 tpi-Karkasse, während beim Gravel S eine gröbere 60 tpi-Karkasse zum Einsatz kommt.

 Alle Details zum Aufbau der Reifen, der Technologie und den verfügbaren Größen gibt’s auf der gut gemachten Webseite des Herstellers.

Reifenmontage und Testablauf des Gravel M

Vor dem Test stand wieder die Montage der Reifen. Beide Gravel M ließen sich mit Hilfe eines Reifenhebers problemlos montieren. Die Reifen sitzen auf meinen Felgen stramm, was für einen Tubeless-Betrieb gut ist. Für diesen Vergleichstest habe ich sie mit einem normalen Butylschlauch montiert, damit ich sie anschließend problemlos auswechseln konnte, um schnell einen guten Fahreindruck von den unterschiedlichen Reifenmodellen zu gewinnen. Die tubelessfähigen Alufelgen sind von DT Swiss und haben eine Maulweite von 24 mm. Die montierten Reifen fallen auf diesen breiten Felgen genau so breit aus, wie vom Hersteller angegeben, d.h. 40 mm. 

Wie und was teste ich eigentlich? Ich habe kein Powermeter und keine Prüfstände zur Verfügung, um hier Rollwiderstände oder den Pannenschutz gegen Durchstiche und Durchschläge testen zu können. Mir geht es in diesem Vergleichstest rein um den Fahreindruck der verschiedenen Reifen auf unterschiedlichen Untergründen und das mit dem gleichen Gravelbike. Dieser Test ist damit zwar nicht wissenschaftlich, allerdings sehr praxisnah. Konkret will ich herausfinden, wie sich die Reifen auf folgenden Untergründen verhalten:

  • Asphalt
  • feiner, fester Schotter (Gravel)
  • grober Schotter
  • loser Schotter
  • weicher, lehmiger und nasser Waldboden

Für die verschiedenen Untergründe interessieren mich:

  • Leichtlauf, 
  • Grip/Traktion und 
  • Kurvenverhalten. 

Weitere Infos zu meinem Testablauf lest ihr im ersten Artikel zu Pirelli hier. 

Fahreindruck des Gravel M

Nachdem der ideale Luftdruck für die Testrunde gefunden war, konnte es auf die Strecke gehen. Für einen besseren Überblick habe ich meine Fahreindrücke mit den Reifen in Tabellenform festgehalten. 

 

Cinturato Gravel H

700x40C

Cinturato Gravel M

700x40C

Cinturato Gravel S

700x40C

Asphalt

leichter Lauf, guter Grip auch in schnellen Kurven leichter Lauf, geringes Abrollgeräusch, selbst in schnellen Kurven gut, doch nicht ganz so präzise wie der Gravel H  überraschend guter Leichtlauf, trotz deutlich wahrnehmbarem Abrollgeräusch

feiner, fester Schotter

sehr leichter, geschmeidiger Lauf, guter Grip auch in Kurven, die Paradedisziplin des Reifens! guter Lauf,  Komfort und Grip  guter Lauf, hoher Komfort, der Grip ist souverän

grober Schotter

guter Lauf, Grip in Kurven ist begrenzt guter Lauf, Komfort und Grip, auch in Kurven geschmeidiger Lauf, der Grip ist auch in Kurven souverän

Singletrail

ordentlicher Grip selbst auf Wurzeln und Steinen, solange der Untergrund trocken und fest ist guter Grip selbst auf Wurzeln und Steinen, solange der Untergrund fest und nicht matschig ist fühlt sich fast wie ein schmaler MTB-Reifen an, die Paradedisziplin des Reifens!

weicher, lehmiger und nasser Waldboden

der Reifen rutscht weg, es fehlt an Traktion der Reifen ist am Limit, die Traktion ist begrenzt selbst bei Matsch und Schlamm noch gute Traktion, man "gräbt" sich förmlich voran

Um es kurz zu machen: Der Pirelli Cinturato Gravel M fährt sich prima und sehr ausgewogen. Durch den fast durchgängigen Mittelsteg auf der Lauffläche rollt er auf Asphalt angenehm ruhig und schnell, wenn auch nicht ganz so fulminant wie der Gravel H. Das fällt gerade in schnellen Kurven auf, hier fühlt er sich beim Lenken weniger präzise an. Trotz der relativ großen Stollenabstände auf der Reifenschulter rollt der Gravel M auch in Schräglage gut ab und ist dabei leiser als erwartet. Man spürt keine Vibrationen, wie man das von einem MTB-Reifen kennt.

Sobald man den Asphalt verlässt und auf eine Schotterstraße abzweigt, macht der Gravel M deutlich mehr Spaß, hier ist er in seinem Element. Selbst gröberer Schotter ist gut beherrschbar, jedenfalls solange es nicht zu lose wird. Allerdings sollte man vorher den Luftdruck etwas absenken, um den besten Grip und die bestmögliche Dämpfung zu erzielen. 

Einfache Singetrails sind ebenfalls fahrbar und durch das offene Profil ist auch die Selbstreinigung gut. Nur bei richtig viel Matsch und sehr weichem Untergrund ist die Grenze erreicht, hier fehlt es an Traktion. Überraschend gut ist insgesamt auch der Grip bei Nässe und Regen und das auf fast jedem Untergrund. Allerdings gilt das für alle drei Reifenmodelle, da sie sich die gleiche Gummimischung teilen.

Fazit

Für mich ist der Cinturato Gravel M ein gelungener Allrounder, mit dem sich die meisten wohl fühlen dürften. Er fährt sich auf vielen Untergründen klasse, er rollt gut und leicht ab und bietet dazu viel Grip und eine gute Dämpfung. Selbst bei Nässe ist die Haftung prima. Der Cinturato Gravel H und der Gravel S sind eher Spezialisten, mit einem schärfer abgegrenzten Einsatzbereich.

Meinen ausführlichen Eindruck zum Cinturato Gravel H und S findet ihr im ersten Artikel zu Pirelli hier. 

Langzeiteindruck: Reifenbreite, Pannenschutz und Tubeless-Betrieb

Härtetest auf der Transalp Ostalpen
Härtetest auf der Transalp Ostalpen

Damit kommen wir zu meinem Langzeiteindruck der drei Reifenmodelle.  Neben den drei unterschiedlichen Reifentypen selbst haben mich der Einfluss der Reifenbreite auf das Fahrverhalten des Bikes, der Verschleiß und Pannenschutz der Reifen sowie der Tubeless-Betrieb interessiert.

Reifenbreite

Auf den Fotos erkennt man die unterschiedliche Reifenfreiheit zwischen Reifen und Gabel bzw. Rahmen. Links ist der Pirelli Cinturato Gravel H in 45 mm Breite montiert, rechts in 40 mm Breite.

Pirelli Cinturato Gravel H in 700x45C
Pirelli Cinturato Gravel H in 700x45C
Pirelli Cinturato Gravel H in 700x45C
Pirelli Cinturato Gravel H in 700x45C
Pirelli Cinturato Gravel H in 700x40C
Pirelli Cinturato Gravel H in 700x40C
Pirelli Cinturato Gravel H in 700x40C
Pirelli Cinturato Gravel H in 700x40C

Der Komfortgewinn in der breiteren 700x45C Version ist deutlich zu spüren. Man kann den Luftdruck etwas weiter absenken, wodurch sich auch der Grip im Offroad-Einsatz erhöht. Ob er in 45 mm Breite langsamer rollt als in 40 mm, kann ich ohne Messung auf einem Prüfstand nicht sagen, mir erscheint der Rollwiderstand ungefähr gleich groß. Allerdings ändert sich durch breitere Reifen das Lenkverhalten des Bikes, es fährt sich etwas träger. Wenn ich die Wahl zwischen zwei unterschiedlich breiten Gravel-Reifen habe, dann würde ich persönlich fast immer den breiteren wählen. Das geringe Mehrgewicht des breiteren Reifens wird durch den Gewinn an Komfort und Grip mehr als ausgeglichen. Zu breit sollten die Reifen aber nicht sein, um zwischen Reifen und Rahmen bzw. Gabel noch ausreichend Platz für Schmutz zu lassen.

Verschleiß und Pannenschutz

Den Gravel S und Gravel M bin ich jeweils nur ein paar hundert Kilometer gefahren, deshalb kann ich hier noch keine endgültige Aussage zum Verschleiß geben. Den Gravel H bin ich in der Breite von 700x45C während der letzten Monate über rund 3700 km auf unterschiedlichsten Untergründen und auf meiner Transalp Ostalpen (TAO) mit viel Gepäck gefahren. Neben Asphalt waren viele Kilometer auf Schotter und sogar ein paar Singletrails dabei. Nach diesem harten Einsatz war der Verschleiß am Hinterrad deutlich zu sehen, das Profil auf der Lauffläche in der Reifenmitte war fast völlig abgefahren (siehe Fotos oben). Deshalb habe ich den Reifen nach der Transalp getauscht, auch wenn vielleicht noch 300-400 km Laufleistung möglich gewesen wären. Der Vorderreifen zeigte hingegen relativ wenig Abnutzung, was nicht verwundert, da das meiste Gewicht auf dem Hinterrad lastete. Ansonsten waren beide Reifen, also vorne und hinten, völlig intakt. Lediglich an den Reifenflanken konnte man die Folgen der UV-Strahlung der vergangenen Sommermonate erkennen. Im Gummi hatten sich oberflächlich haarfeine Risse gebildet, doch diese waren völlig unkritisch.

Wie steht es um den Pannenschutz? Während sämtlicher Tests hatte ich bei keinem der Reifen einen Platten. Selbst der Gravel H zeigte nach den 3700 km und der Transalp keine Löcher oder größeren Schnitte. Das hat mich positiv überrascht, da ich in der Vergangenheit bei anderen Reifen mit ähnlicher Laufleistung fast immer mehrere Schnitte oder kleinere Löcher im Gummi vorgefunden hatte. 

Tubeless-Betrieb

Ich bin den Gravel H in der Breite 700x45C über insgesamt 7 Monate und 3700 km tubeless gefahren und war gespannt, denn das war mein erster Versuch mit einer Tubeless-Montage! Meine Bedenken waren zum Glück unbegründet, denn die Montage gelang mir mit einer normalen Standpumpe, also ohne Hilfsmittel wie Tire-Booster oder Kompressor, gleich auf Anhieb. Felge und Reifen passten perfekt zusammen. Die Pirelli Cinturato-Dichtmilch dichtete den Reifen zuverlässig und dauerhaft ab, nachdem ich direkt nach der Montage eine kurze Runde über Schotter gefahren war. So konnte sich die Dichtmilch im Reifen gut verteilen. Hier lernte ich auch meine zweite Tubeless-Lektion, nämlich das vorhandene Tubeless-Felgenband am besten zeitgleich mit den neuen Reifen zu tauschen, auch wenn es optisch noch gut aussehen mag. Mein altes Felgenband klebte an ein paar Stellen nicht mehr sauber auf der Felge, so dass nach der ersten Tubeless-Montage Dichtmilch an den Speichennippeln austrat, aber trotzdem hielt der Reifen die Luft! Die Abdichtung hat also funktioniert, aber nach ein paar Tagen habe ich das Felgenband erneuert und anschließend die Reifen ein zweites Mal ohne Probleme Tubeless montiert. Selbst während der Transalp mit ordentlich Gepäck am Bike hielt der Reifen zuverlässig die Luft, ich musste nicht öfter nachpumpen als bei einem normalen Butylschlauch.

Spannend war für mich auch zu erfahren, ob sich das Fahrgefühl im Tubeless-Betrieb gegenüber einem Reifen mit klassischem Butylschlauch verbessert. Tatsächlich, das Fahrgefühl ist im Tubeless-Betrieb noch etwas besser als mit einem Schlauch, da das Gewicht des Laufrads geringer wird und vor allem da der Luftdruck noch weiter abgesenkt werden kann, gerade wenn man offroad unterwegs ist. 

Und wie oft muss man die Dichtmilch erneuern? Pirelli spricht hier von 3-6 Monaten, außerdem soll man die Milch im Reifen regelmäßig prüfen. Doch ich liess es drauf ankommen und fuhr die Reifen 7 Monate lang, ohne die Dichtmilch zu wechseln und ohne nachzufüllen. Beim anschließenden Reifentausch zeigte sich dann, dass bereits jegliche Flüssigkeit entwichen war. Im Reifen klebte nur noch eine gelbe, feuchte Schicht des Cinturato-Dichtmittels. Bei einem Durchstich oder Loch im Reifen, hätte die eingetrocknete Milch also nichts mehr abdichten können. Künftig werde ich hier frühzeitig Dichtmilch nachfüllen.

Fazit

Auch wenn sie teuer sind, Pirelli hat mit seinen Cinturato Gravel H, M und S drei erstklassige Gravelreifen im Sortiment. Alle drei Reifen überzeugen im Einsatz und haben einen klar erkennbaren Einsatzbereich, in dem sie am besten funktionieren. Auch der Pannenschutz ist bislang sehr gut, denn einen Platten hatte ich bislang keinen einzigen. Mit einem höheren Luftdruck als dem empfohlenen Mindestdruck rollen alle drei Reifen auch auf Asphalt erstaunlich leicht ab, sobald es dann auf unbefestigten und v.a. gröberen Untergrund geht, muss man den Luftdruck für beste Dämpfung und mehr Grip deutlich absenken. Um den idealen Luftdruck zu finden, musste ich etwas experimentieren. Doch der Aufwand lohnt sich, wenn man das volle Potential der Reifen nutzen will. Noch etwas besser ist die Performance dann im Tubeless-Betrieb. Dabei sollte man regelmäßig die Funktionsfähigkeit der Dichtmilch prüfen und im Zweifelsfall rechtzeitig (nach Herstellerangabe) etwas nachfüllen. 

Beim Verschleiß war zumindest der Cinturato Gravel H nur mittelmäßig. Nach etwa 3700 km war das Profil in der Mitte der Lauffläche am Hinterrad fast ganz abgefahren, während sich ein ähnlicher Reifen eines Mitbewerbers hier deutlich haltbarer zeigte. Zum Verschleiß beim Cinturato Gravel M und Gravel S lässt sich nach den erst wenigen hundert Testkilometern noch kein abschließendes Urteil fällen. Nachdem hier die Gummiauflage in der Mitte aber deutlich dicker ist als beim Gravel H und außerdem bei allen drei Reifen die gleiche Gummimischung verwendet wird, dürften sie auch länger halten. Falls sich hier in Zukunft neue Erkenntnisse ergeben, werde ich diesen Artikel entsprechend ergänzen. Abschließend bleibt für mich festzuhalten, dass die Reifentests für mich sehr aufschlussreich waren. Die nächste Bikepackingtour kann kommen!

Video zum Reifentest

Bezug (Hersteller):

https://www.pirelli.com/tyres/en-ww/bike/tyres/type/gravel

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