Im Januar war ich für knapp zwei Wochen auf Teneriffa - ohne Fahrrad, aber mit meinen Bergstiefeln im Gepäck. Meine Touren habe ich in Anlehnung an den Rother Wanderführer Teneriffa gemacht. Meine mehr oder weniger davon abgewandelten Routen habe ich jeweils über komoot bereitgestellt - einfach auf die Bilder mit den Wanderrouten klicken und Du kommst auf die jeweilige Tour in komoot. Der Wanderführer war für mich eine gute Anregung, aber mit der Beschreibung bin ich nur bedingt klar gekommen, da die meisten Abschnitte als Zeit und nicht Distanz angegeben werden. Nachdem die Verlockung auf den Touren groß ist immer wieder zu gucken und Fotos zu schießen, habe ich für meinen Teil diese Zeiten immer wieder torpediert. Hier war komoot hilfreich, um gleich zu wissen auf welchem Wegabschnitt man sich befindet.
Einen Dolce Vita Teil der Reise gibts natürlich auch, aber den findest Du in der Rubrik Kultur & Dolce Vita.
Diese Tour führte mich vom Pico del Ingles (Startpunkt bzw. Bushaltestelle war Cruce Pico del Ingles) über einen alten Camino (Barranco de Valleseco) hinunter nach Valleseco. Die Tour kann man natürlich auch bergauf laufen oder eine Rundtour in Kombination mit dem westlich davon gelegenen Barranco Tahodio machen.
Ich bin den Berg runtergelaufen und nicht hoch. Warum denn das obwohl mir hochlaufen sympathischer ist als das wenig knieschonende bergab? Nachdem meine Basis in Santa Cruz war, fand ich es superpraktisch zu Fuß bis ins Hotel zurücklaufen zu können. Die Rundtour wäre eine Alternative gewesen, aber als erste Tour im Jahr mit über 20km zuviel für meinen Geschmack und oben (ich hatte besten Nebel und Nieselregen) auf den Bus zu warten, fand ich nicht wirklich prickelnd. Ich fand die Tour sehr abwechslungsreich. Nach dem Pico del Inglés taucht man gleich in einen Nebelwald ein. Danach gehts stetig bergab, immer wieder mit grandiosen Ausblicken. Der Weg ist an sich einfach, durch den Regen wars bei mir teilweise etwas rutschig und so war ich heilfroh um meine Trekkingstöcke. Nach gut der Hälfte des Wegs gehts dann moderater bergab, teilweise auch mal flach und das immer wieder am Bachlauf entlang.
In Valleseco angekommen hatten sich die Regenwolken verzogen und die Sonne traute sich langsam raus. Mit dem Bus #910 gings noch zum Playa de Las Teresitas bei San Andrés. Der Strand war überraschend schön, wenn auch etwas wenig natürlich. Der helle Sand wurde extra aus der Sahara hergekarrt und damit der Aufwand nicht umsonst war, gibts einen "malerischen" Wellenbrecher, der die gesamte Bucht einsäumt.
Diese Tour ist eine Kombination aus zwei Wanderwegen, dem PR-TF 35 und PR TF 35.2 mit einer gelb-weißen Markierung.
Ursprünglich hatte ich diese Tour nicht auf dem Schirm. Aber oft kommt es ja anders als man denkt. Mein Ziel waren eigentlich die Huevos del Teide im Teide Nationalpark. Nachdem aber mein Bus aus Santa Cruz Verspätung hatte, hatte ich den einzigen Bus des Tages von La Orotava zum Ausgangspunkt El Portillo bereits verpasst.
Kurzerhand nahm ich den nächsten Bus nach La Caldera (Bus #345 und #346), das ein paar Kilometer oberhalb von La Orotava liegt. Von dort gings los auf dem PR-TF 35, der klasse ausgeschildert ist. Zu Beginn läuft man Richtung Südosten auf einer breiten Piste dahin, die wenig prickelnd anmutet, auch wenn die Bäume mit all ihren Flechten faszinieren. Umso mehr Spaß hat der Abzweig zur Ruta del Agua (PR-TF 35.2) gemacht. Ein schmaler Pfad, richtig schön bergauf und voll durch einen Nebelwald, der seinem Namen alle Ehre gemacht hat. Ausblicke hätte es theoretisch immer wieder gegeben - bei mir war leider Nebel angesagt. Nach der Ruta del Agua gings dann wieder auf den PR-TF 35, der dann größtenteils nur noch ein Pfad war, über Mamio und Aguamansa zurück zum Ausgangspunkt La Caldera. Die Tour fand ich trotz fehlender Ausblicke sehr schön und überraschend wenig frequentiert.
Die Malpais de Güimar mit dem Montana Grande liegen etwa 5km östlich von Güimar. Meine Variante der Tour ging über das Naturschutzgebiet hinaus bis zum Playa del Socorro. Dafür habe ich mir den Vulkankegel Montana Grande gespart, da ich keine Lust hatte dafür dann neben der Autobahn laufen zu müssen. Das Highlight war für mich vor allem der Teil direkt an der Küste entlang, mich faszinieren einfach Wasser und Wellen.
Auch wenn die Tour eher einem Spaziergang und weniger einer Wanderung im klassischen Sinne gleicht, fand ich den Weg beeindruckend. Immer wieder neue Pflanzen, Blüten und das in Kombination mit Küste und Vulkanlandschaft. Begeistert war ich auch vom Startort Puertito de Güimar, besser gesagt vom Playa El Muelle (siehe Bild unten). Die kleine Bucht ist schön eingerahmt und man kann über Treppen bequem ins glasklare Wasser gehen. Das Handtuch kann derweil sandfrei auf den Holzplanken oder dem gepflasterten Bereich Sonne tanken.
Nachdem alle Permits für die Teidebesteigung vergeben waren, habe ich mich für den kleineren Aussichtsgipfel Montana Blanca (2748m) entschieden. Auf dem Weg dorthin liegen die Huevos del Teide, zu deutsch Teideeier. Das sind erkaltete Lavakugeln mit einem Durchmesser von bis zu 5m. Die Tour hatte ich mit einem Start beim Parkplatz/Haltestelle Montana Blanca und dem Ziel El Portillo (Centro de Visitantes) geplant, gelaufen bin ich es spontan andersrum. Der etwa 6,5km lange Weg von El Portillo bis kurz unterhalb von Montana Blanca (als Weg #6 ausgeschildert) ist absolut idyllisch und ich war fast allein unterwegs. Ab dem Zeitpunkt, bei dem sich die Wege (Aufstieg Montana Blanca und damit auch zum Refugio de Altavista, Abstieg zum Parkplatz/Haltestelle Montana Blanca) kreuzen, wird der Weg zu einer breiten Schotterpiste und auch entsprechend frequentierter. Vom Montana Blanca selbst sollte man die Nachbarinseln Gran Canaria wie auch La Gomera sehen können. Bei mir versteckten sich beide Inseln hinter einer dicken Wolkenschicht. Der Ausblick war trotzdem grandios. Strahlend blauer Himmel und ein Farbspiel sondergleichen. Die Teideeeier sehen aus, als hätten Riesen mit Murmeln gespielt.
Beim Parkplatz Montana Blanca hält der Bus, auch wenn kein Zeichen für eine Haltestelle des Titsa-Busses vorhanden ist. Man muss einfach rechtzeitig am Parkplatz sein und winken, sobald der Bus in Sichtweite kommt.
Wer die Tour noch etwas verlängern möchte, kann wieder nach El Portillo zurücklaufen, entweder auf demselben Weg #6 oder noch etwas länger auf dem ausgeschilderten Weg #22. Letzterer würde die oben beschriebene Tour von ca. 15km auf 18,5km verlängern.
Diese Wanderung war für mich das Highlight, denn sie hat viele schöne Seiten von Teneriffa miteinander verbunden. Die Tour ist ein Mix aus Küstenwanderweg, dem Barranco de Afur und ein Eintauchen ins Anaga Gebirge - und das immer wieder gespickt mit herrlichen Ausblicken. Die Tour habe ich wieder anders als geplant in umgekehrter Richtung gestartet, d.h. ich bin sie gegen den Uhrzeigersinn (Taganana - Playa de Tamadite - Barranco de Afur - Taganana) gelaufen, was sich als Vorteil rausgestellt hat. Auf dem Küstenwanderweg war ich anfangs fast allein unterwegs. Erst am Playa de Tamadite kamen mir die ersten Wanderer entgegen, die sich wohl an die Richtung des Wanderführers gehalten haben. Dieser Strand ist eher was fürs Auge und auf Grund der Strömungen leider nicht zum Schwimmen geeignet. Der Barranco war dann recht gut besucht, aber trotzdem schön zu laufen. Nach Afur Richtung Passhöhe wars dann wieder einsam und ein schöner Wegverlauf mit tollen Ausblicken. Je höher ich kam, desto mehr näherten sich auch die Wolken. Der Abstieg nach Taganana war zunächst ein schmaler Pfad, später ein immer breiterer Weg und kurz vor Taganana gings auf eine Nebenstrasse.