Immer wenn ich mehrere Tage draußen unterwegs bin, im Zelt schlafe und es nachts kalt ist, dann schätze ich heiße Getränke und eine frisch zubereitete, warme Mahlzeit umso mehr. Deshalb hatte ich auf fast jeder Tour mein Kochset dabei, um mir unabhängig von den Öffnungszeiten von Geschäften oder der Küche eines Restaurants etwas kochen zu können. Während meiner letzten längeren Bikepackingtour im Spätherbst quer durch Italien war der Titankochtopf Titanium Pot 1100 der japanischen Marke SOTO bei mir fast schon im Dauereinsatz. Wieso ich von dem minimalistischen Titantopf so begeistert bin und wie er sich im Vergleich zur hauseigenen Konkurrenz, dem Navigator Kochset schlägt, das lest Ihr hier!
Transparenzhinweis
Der SOTO Titanium Pot 1100 wurde uns für diesen Test zur Verfügung gestellt, somit handelt es sich um Werbung. Trotzdem sind alle Inhalte unsere persönliche, unabhängige Meinung und wir erhalten keine Bezahlung für diesen Review.
Meine Anforderungen an einen guten Kochtopf
Die Anforderungen an einen Kochtopf sind individuell unterschiedlich. Für meinen Einsatz beim Bikepacking sind mir vor allem die folgenden Punkte wichtig:
- Ein Topf soll sich tatsächlich zum Kochen einer Mahlzeit eignen und nicht nur zum einfachen Erhitzen von Wasser. Entsprechend darf das Volumen nicht zu gering sein.
- einfache Reinigung, auch ohne Spülschwamm
- kleines Packmaß und geringes Gewicht
- robuste, hochwertige Verarbeitung für den Outdooreinsatz
- bezahlbar
Sehen wir uns den Titanium Pot 1100 und den Lieferumfang etwas genauer an.
SOTO Titanium Pot 1100
Die Firma SOTO aus Japan ist seit vielen Jahren bekannt für ihre erstklassigen Kocher und hochwertigen Produkte. Alles wird in Japan entwickelt und produziert.
Der Titan-Topf Titanium Pot 1100 hat ein Volumen von 1,1 L und eine Wandstärke von nur 0,3 mm, um jedes überflüssige Gramm an Gewicht einzusparen. Zum Lieferumfang gehören der 1100 ml Topf mit Deckel und eine minimalistische Griffzange, sonst nichts. Laut Hersteller eignet sich der Titantopf selbst für den härtesten Einsatz und bietet gleich mehrere Vorteile:
- extrem leicht (Topf 62 g, Deckel 30g),
- robust (stoß- und kratzfest)
- korrosions- und säurebeständig
- leicht zu reinigen
Doch erfüllt der ultraleichte Topf diese vollmundigen Versprechen und kann man damit tatsächlich kochen? Es ist Zeit für einen ausgiebigen Test. Als Kocher habe ich den SOTO Windmaster verwendet.
Der SOTO Titanium Pot 1100 im Praxistest
Schon beim ersten in die Hand nehmen fällt das extrem geringe Gewicht aller Teile auf. Topf mit Deckel und die kleine Griffzange wiegen laut meiner Küchenwaage zusammen gerade einmal 110 Gramm. Auch die 0,3 mm-Wandstärke des SOTO Titanium Pot 1100 fühlen sich unglaublich dünn an. Hebt man den mit Wasser gefüllten Topf mit der Griffzange an, dann verwindet sich das Material sichtbar. Zugegeben, ich war etwas skeptisch, ob der Topf meine anstehende, längere Bikepackingtour im Spätherbst schadlos überstehen würde.
Bereits nach den ersten Einsätzen hatte ich komplett vergessen, mit was für einem minimalistischen Kochtopf ich kochte. Mit einem Volumen von 1,1 L ist er zwar klein, doch für eine Person noch ausreichend groß, um sich eine gute Portion zubereiten zu können. Durch das hauchdünne Material und die eher breite, flache Form wird die Hitze des Gaskochers extrem schnell auf den Topfinhalt übertragen, gefühlt wird hier kein Gramm an Gas verschwendet. Zudem kann man so beim Kochen den Topfinhalt mit einem normal langen Löffel bis zum Topfboden umrühren, ohne sich dabei die Hände anzukleckern. Beim Kochen fällt auf, dass wenig am Topf anhaftet und sich die meisten Speisereste sogar nur mit etwas Wasser leicht entfernen lassen. Selbst ölige Rückstände lassen sich mit einem Taschentuch abwischen, ähnlich wie bei einer Teflonpfanne. Nur können sich im Unterschied zu beschichteten Töpfen bei Titan keine gesundheitsschädlichen Partikel lösen und auf die Speisen übergehen oder den Geschmack des Essens verändern. Letztlich hatte ich den Titanium Pot 1100 auf meiner Bikepackingtour fast schon im Dauereinsatz. Am Morgen gab es bei mir heißen Tee oder Kaffee, eine große Portion heißes Porridge und am Ende jeder Etappe am Abend eine Variation mit reichlich Pasta.
Hat der SOTO Titanium Pot 1100 meine Erwartungen erfüllt? Absolut, denn er hat sich tatsächlich als sehr robust erwiesen und zeigt selbst nach wochenlangem, intensiven Einsatz so gut wie keine Gebrauchsspuren. Nur der Deckel hat sich geringfügig verbogen, was vermutlich daran lag, dass der Topf bei mir während des Transports immer randvoll mit Gewürzen, dem Kocher, der Griffzange und ein paar weiteren Kochutensilien vollgestopft war. Anschließend kam alles als kompaktes Paket in einen Packbeutel und zusammen mit weiteren Lebensmitteln und einer Gaskartusche in die Packtasche am Fahrrad. Dabei wurde der Inhalt der Radtasche durchaus kräftig komprimiert. Mit etwas Gefühl liess sich der Deckel aber zurückbiegen.
Vergleich des SOTO Titanium Pot 1100 mit der hauseigenen Konkurrenz
Vermisst habe ich beim SOTO Titanium Pot 1100 lediglich die Thermohülle. Das ist eine dünne Isolationshülle mit einer praktischen Griffschlaufe, um den heißen Topfinhalt länger warm zu halten oder um den warmen Topf in die Hand nehmen zu können um direkt daraus zu essen. Außerdem eignet sich die Thermohülle durch die Isolation auch ideal als Packsack beim Transport. Beim SOTO Navigator-Kochset gehört die Thermohülle zum Lieferumfang, passend für den kleineren der zwei Alukochtöpfe mit 1,3 L, doch sie passt auch prima zum Titanium Pot mit 1,1 L. Zumindest auf der Webseite von SOTO ist die Thermohülle aber nicht einzeln bestellbar.
Wie schlägt sich ansonsten der SOTO Titanium Pot 1100 im Vergleich zur hauseigenen Konkurrenz mit den hartanodisierten Alukochtöpfen des Navigator-Kochsets? Das Navigator-Kochset enthält 2
verschieden große Töpfe, ist ebenfalls sehr robust, aber auch größer und schwerer als der Titanium Pot 1100. Dafür enthält das Kochset mehr Zubehör. Ein praktisches Feature sind hier die
Kochdeckel aus Kunststoff, die sich zugleich als kleines Schneidebrett verwenden lassen und die ein paar kleine Löcher aufweisen, um so das Nudelwasser bequem abgießen zu können. Darauf muss man
beim Titanium Pot 1100 verzichten. Wer hingegen primär alleine unterwegs ist, wem minimales Gewicht, Packmaß und trotzdem Robustheit und Langlebigkeit wichtig sind, der wird am SOTO Titanium Pot
1100 seine helle Freude haben. Aus meiner Sicht eignen sich alle diese Töpfe hervorragend für die leichtgewichtige Outdoorküche und man sollte sich vor dem Kauf überlegen, welche
Eigenschaften einem am wichtigsten sind. Natürlich hat der Luxus Titan auch seinen Preis, doch angesichts der gebotenen Qualität und der zeitlosen Optik erscheinen 69,90 € (laut Webseite des
Herstellers, Stand Dezember 2024) als fair.
Fazit
Der SOTO Titanium Pot 1100 ist ein wunderbar minimalistischer Kochtopf, der das Outdoor-Kocherlebnis auf das nächste Level hebt. Die Größe des Topfes eignet sich vor allem für eine Person. Verarbeitungsqualität, Gewicht, Robustheit und die zeitlose Optik überzeugen, somit ist das Preis-Leistungsverhältnis fair.
weiterführende Links
Ausführlicher Test des SOTO Windmaster und des Navigator Kochsets:
https://www.berghuhn.de/2023/12/21/im-test-soto-windmaster-navigator-koch-set/
Webseite des Herstellers
https://sotooutdoors.eu (*für die Inhalte fremder Webseiten übernehmen wir keine Haftung)