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Im Test - Sattel SQlab 614 ERGOWAVE® active 2.1

Sitzprobleme bei längeren Radtouren hat vermutlich jeder schon mal erlebt und einen passenden Sattel für sich zu finden, ist mitunter langwierig. Auch wir sprechen hier aus eigener Erfahrung. Der deutsche Hersteller SQlab, v.a. bekannt für seine ergonomischen Sättel, geht einen anderen Weg als viele Mitbewerber. So soll jede(r) schnell zu seinem passenden Sattelmodell finden. Doch was kennzeichnet einen guten Sattel und wie findet man den Passenden für sich selbst?

Clemens hat den SQlab 614 ERGOWAVE® active 2.1 getestet, ein Sattel der speziell für den Einsatz am Gravelbike entwickelt wurde. Seinen Eindruck nach mehreren Monaten im Einsatz lest Ihr hier! 

SQlab 614 ERGOWAVE® active 2.1
SQlab 614 ERGOWAVE® active 2.1

Transparenzhinweis

Der Sattel 614 Ergowave active 2.1 wurde uns von SQlab für diesen Test zur Verfügung gestellt, somit handelt es sich um Werbung. Trotzdem sind alle Inhalte unsere persönliche, unabhängige Meinung und wir erhalten keine Bezahlung für diesen Review.

Wie findet man den passenden Sattel?

Was für mich einen guten Sattel kennzeichnet und wie man den Passenden für sich findet, habe ich hier bereits ausführlich beschrieben. Bei SQlab funktioniert die Auswahl relativ einfach. Zuerst wählt man den Einsatzbereich (z.B. Road, Gravel, MTB), dann bestimmt man die eigene Sitzposition auf dem Rad (von sehr aufrecht bis rennmäßig gestreckt) und misst seine eigene Sitzknochenbreite. Auf der Webseite von SQlab werden die Schritte erklärt. Wer sich trotzdem nicht ganz sicher ist, sollte sich bei einem Fachhändler vor Ort - viele Radsportgeschäfte bieten diesen Service - beraten lassen.

SQlab 614 Ergowave active 2.1

Erster Eindruck

Der SQlab 614 ERGOWAVE® active 2.1 ist ein Sattel speziell für den Gravel-Einsatz. Laut SQlab soll er die Vorteile ihrer zwei anderen ERGOWAVE® Active-Sättel vereinen, der 611 (MTB) und der 612 (Road). Erhältlich ist der 614 in 5 verschiedenen Breiten, somit sollte jede(r) die passende Breite für sich finden, denn es ist ein unisex-Modell. 

Auf den ersten Blick auffällig ist die doppelte Stufenform des Sattels, die deutliche Mulde ("Dip") in der Mitte und ein leicht hochgezogenes Heck. Dort ist der Sattel an den Rändern zusätzlich mit einem robusten Kevlargewebe  gegen Abrieb geschützt, was praktisch ist, wenn man sein Bike mal irgendwo anlehnt. Der Sattel bietet eine spürbare seitliche Bewegung (ERGOWAVE® active) zwischen Satteldecke und Gestell, wodurch das Becken und sogar die Bandscheiben beim Pedalieren entlastet werden sollen. Zur individuellen Anpassung dieser seitlichen Bewegung und der Dämpfung werden drei unterschiedlich harte, auswechselbare Elastomere mitgeliefert, um den Sattel besser an das eigene Körpergewicht anpassen zu können. Ich verwende das bereits montierte, mittelharte Elastomer am Sattelgestell, da es gut zu meinem Körpergewicht passt. 

Erfreulicherweise bietet das Sattelgestell einen relativ langen Verstellbereich (vor/zurück) an, um die Position des Sattels an die eigene Sitzposition anpassen zu können. Ansonsten ist das Erscheinungsbild optisch gesehen sehr schlicht, was mir gut gefällt und auch die Verarbeitung wirkt hochwertig. 

Ich habe den Sattel an 2 unterschiedlichen Gravelbikes montiert (hier geht's zum Bike: Specialized Divergeund bin jeweils mehrere lange Tagestouren damit gefahren, um einen guten Fahreindruck zu gewinnen.

Fahreindruck

Nachdem ich in den letzten Jahren bereits ähnliche Sattelmodelle gefahren bin, gelang die Umstellung auf diesen Sattel problemlos. Gerade an die Druckverteilung am Sattel mit einer Sitzposition primär auf den Sitzhökern muss man sich während der ersten Fahrten jedoch gewöhnen. Ungewohnt war auch die erst auf den zweiten Blick erkennbare, kleine Mulde, in der die Sitzknochen exakt sitzen müssen. Weicht man beim Fahren nur geringfügig nach vorne oder hinten von dieser Position ab, dann fühlt sich der Sattel unpassend an. Doch schon nach den ersten Fahrten findet man diese Position fast intuitiv und freut sich über die gelungene Ergonomie. Durch das leicht hochgezogene Heck bietet der Sattel gerade beim Bergauffahren spürbar mehr Halt gegen Abrutschen nach hinten als andere Sättel, was angenehm ist. Zugleich ist er an den Seiten schmal genug geformt, um angenehm Pedalieren zu können, ohne dass die Oberschenkel an der Satteldecke scheuern. Natürlich spürt man nach langen, mehrtägigen Touren mit vielen Stunden Fahrzeit pro Tag immer noch seinen Hintern, doch wirkliche Schmerzen oder gar Taubheitsgefühle traten zum Glück keine auf, der Sattel hat mir gut gepasst. Offensichtlich funktioniert also das Konzept von SQlab. Die Sitzknochen tragen das meiste Körpergewicht, während die Durchblutung im sensiblen Dammbereich sehr gut bleibt und die leichte seitliche Beweglichkeit der Satteldecke durch die ERGOWAVE®-Technik trägt zur Entlastung der Bandscheiben bei.

Auch traten nach den ersten Monaten und rund 2500 km im fast täglichen Einsatz noch keine erkennbaren Verschleißspuren am Sattel auf, was für die gute Verarbeitungsqualität spricht. So erscheint auch der UVP von 159,95 € (Stand: August 2024) als angemessen.

Fazit

Der SQlab  614 ERGOWAVE® active 2.1 ist für mich ein sehr gelungener Sattel für den sportlichen Einsatz am Gravelbike. Die Ergonomie ist prima und die Verarbeitung hochwertig. Aufgrund der 5 verschiedenen Sattelbreiten sollte er so gut wie jeder/m passen, denn es handelt sich um ein unisex-Modell. Somit erscheint mir auch der hohe Preis von 159,95 € (Stand: August 2024) als angemessen.

Herstellerseite

www.sq-lab.com

 

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