Gerade wenn ich mehrere Tage hintereinander draußen unterwegs bin, im Zelt schlafe und es nachts kalt ist, schätze ich umso mehr heiße Getränke und eine frisch zubereitete, warme Mahlzeit. Während unserer 5-wöchigen Bikepackingtour durch die Westalpen im letzten Jahr ist mir das wieder so richtig bewusst geworden. Über die Jahre habe ich auf meinen Solo- und unseren gemeinsamen Bikepacking- und Wandertouren sehr unterschiedliche Kocher und Töpfe verwendet. Doch ganz zufrieden war ich bislang mit keinem meiner Kochsets. Es war an der Zeit für einen neuen Gaskocher samt passendem Topf.

Hier stelle ich Euch den SOTO WindMaster mit dem Navigator Koch Set vor. Wie ist mein Eindruck der SOTO-Produkte nach den ersten Monaten im Einsatz und wieso bin ich davon so begeistert?

Die Produkte von SOTO wurden uns für diesen Test zur Verfügung gestellt, somit handelt es sich um Werbung. Trotzdem sind alle Inhalte unsere persönliche, unabhängige Meinung und wir erhalten keine Bezahlung für diesen Review.

Die Anforderungen an einen Kocher sind individuell unterschiedlich. Für meinen Einsatz beim Bikepacking sind mir vor allem die folgenden Punkte wichtig:

• Gaskocher: Der Brennstoff Gas bietet eine einfache Handhabung, saubere Verbrennung und zumindest in Mitteleuropa eine gute Verfügbarkeit. Somit ist der Kocher schnell einsetzbar und in der Leistung gut regelbar.
• Kochtopf: Ein Topf soll sich tatsächlich zum Kochen einer Mahlzeit eignen und nicht nur zum einfachen Erhitzen von Wasser. Entsprechend darf das Volumen nicht zu gering sein und auch eine Antihaft-Beschichtung ist wünschenswert.
• Kocher und Topf sollen ein kleines Packmaß und ein geringes Gewicht haben.
• hochwertige Verarbeitung für den Outdooreinsatz
• bezahlbar

Die Firma SOTO aus Japan ist seit vielen Jahren bekannt für ihre erstklassigen Kocher und hochwertigen Produkte. Alles wird in Japan entwickelt und produziert. Der Gaskocher WindMaster bietet laut Hersteller gleich mehrere Vorteile:

• kleines Packmaß und Gewicht (selbst gewogen: 87g mit 4Flex-Topfauflage)
• der Brenner funktioniert auch bei Temperaturen unter 0°C …
• … und bei starkem Wind noch sehr gut (daher der Name!)
• perfekte, präzise Regelung der Brennerleistung
• hohe Heizleistung (3260 Watt)
• dank `Micro Regulator System` brennt die Flamme auch bei sinkendem Füllstand der Gaskartusche konstant weiter
• sparsam im Verbrauch, auch bei Wind
• abnehmbare, rutschfeste, große Kochauflage mit 4 Armen reicht selbst für größere Töpfe
• schnell einsetzbar durch integrierte Piezo-Zündung
• Kocher lässt sich bei Bedarf zur Wartung an Soto einschicken, Ersatzteile sind verfügbar

Nachteile Windmaster:

• funktioniert nur mit Schraubkartuschen, kein Adapter vorhanden für Gaskartuschen mit anderen Ventilarten, wie z.B. Campingaz
• der Packsack ist nicht entsprechend hochwertig wie das Kochset an sich, bei mir hat er schnell ein Loch bekommen
• hoher Preis:  84,95 € (UVP auf Hersteller-Webseite)

Vorteile Kochset

• Das 8-teilige Kochset wiegt laut Hersteller 600 g (gewogen: 575 g) und beinhaltet zwei Töpfe aus Aluminium in genau der richtigen Größe mit 1,3 und 1,8 L für 1 oder 2 Personen. Eine Skala in den Töpfen zeigt das Volumen bzw. den Füllstand an.
• extrem robuste/kratzfeste Anti-Haft Beschichtung der Oberfläche aus hart-anodisiertem Alu erleichtert das Kochen und reduziert das Anhaften von Speisen deutlich. Somit gibt es kein Teflon, das sich ablösen und das man versehentlich mitessen kann.
• korrosionsbeständig
• Kunststoffdeckel: zusätzlich geeignet als Mini-Schneidunterlage, Kochdeckel und Nudelsieb
• Griffzange: passt perfekt für beide Töpfe und lässt sich vielseitig nutzen, sogar als Mini-Grillzange
• Thermohülle (Isolationshülle): hält das Essen recht lange heiß, greift sich prima mit der Hand beim Essen und dient zugleich als Verpackung für den kleinen Topf
• mitgelieferter Lappen dient als Verpackung für den zusammengeklappten Kocher und die Griffzange. 
• Alle Teile lassen sich für ein geringes Packmaß ineinander stapeln und im Packsack verstauen.

Nachteile Kochset

• Es gibt kleinere und leichtere Optionen an Töpfen aus Titan, auch von Soto selbst. Doch in Minitöpfen lässt es sich meiner Erfahrung nach nicht gut kochen, evtl. muss man mehrfach hintereinander kleine Portionen kochen, bis zwei Personen satt sind.
• hoher Preis Topfset: 89,95 € (UVP auf Hersteller-Webseite)

Nach mehreren Monaten im Einsatz bin ich sowohl vom SOTO WindMaster als auch vom Navigator Koch Set sehr angetan. Die Handhabung des WindMasters ist denkbar einfach und der Kocher ist mit wenigen Handgriffen einsetzbar. Man spürt bei jeder Benutzung mit welcher Hingabe alle Details entwickelt und optimiert worden sind. Hier gibt es keine scharfen Kanten oder Ecken und die 4-armige Topfauflage lässt sich in Sekundenschnelle montieren bzw. demontieren. Auch größere Töpfe stehen auf der rutschfesten Topfauflage sehr sicher. Selbst ohne Windschutz lässt es sich bei kräftigem Wind noch gut kochen und das sogar bei niedriger Brennerleistung. Überhaupt funktioniert die Regelung der Brennleistung extrem feinfühlig, was gerade fürs Simmern von Gerichten ein echter Vorteil ist. Das Micro Regulator System scheint also tatsächlich zu funktionieren. Die volle Brennerleistung ist beeindruckend, doch habe ich sie meist nur kurz genutzt, etwa um einen vollen Topf Wasser zum Kochen zu bringen. Doch selbst dann ist das typische, laute Fauchen eines Gaskochers relativ leise und mit reduzierter Brennleistung wird es zu einem Flüstern. 

Das Topfset überzeugt genauso wie der Kocher. Hier passen alle Teile präzise ineinander und lassen sich zum Transport platzsparend ineinander stapeln und verstauen. Die hartanodisierte Oberfläche der Alutöpfe ist korrosions- und extrem kratzbeständig, sie lässt sich nach dem Kochen einfach reinigen und zeigt bei mir - abgesehen von den Anlauffarben durch die Gasflamme auf dem Topfboden - noch keinerlei Verschleiß. Das praktische Zubehör aus Griffzange, Topflappen und einem Topfdeckel, der sich auch als Schneidebrett und zum Abgießen von Nudelwasser eignet, erleichtern die Handhabung noch weiter. Die sog. Thermohülle für den kleinen Topf ist sehr angenehm um den Topfinhalt länger warm zu halten, oder um sich am heißen Topf nicht so schnell die Finger zu verbrennen, wenn man ihn als Teller verwendet. Für eine Person hat mir der kleinere Topf von der Größe her zum Kochen ausgereicht, so konnte ich bei meinem Gepäck etwas Platz und Gewicht einsparen. Außerdem lassen sich darin Kocher, Griffzange, Topflappen und der Deckel verstauen. Selbst die eher flache, breite Form der Töpfe ist gelungen, denn so geht beim Kochen weniger Hitze verloren als bei schmalen, hohen Töpfen und man kommt mit einem normal langem Besteck leicht bis an den Topfboden. Das ist extrem praktisch beim Umrühren und Essen.

Durch die schnelle und denkbar einfache Handhabung von Kocher und Topfset habe ich selbst bei kürzeren Pausen auf meiner letzten Bikepackingtour durch die Ostalpen deutlich öfter als gedacht eine warme Mahlzeit genossen. Zugegeben, es gibt kleinere, leichtere und sicher auch preiswertere Kocher und Kochsets von anderen Herstellern. Wer hingegen Wert auf eine sehr gute Qualität legt und wirklich etwas Kochen will, der dürfte mit beiden Produkten seine Freude haben.

Kocher und Topfset sind für mich eine gelungene Kombination, weil man damit wirklich sehr schnell, einfach und auch gut kochen kann. Die hochwertige Verarbeitung und die durchdachten Details aller Teile machen bei jedem Einsatz nur Freude. Der Kocher selbst wirkt wie ein kleines Meisterwerk der Ingenieurskunst.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis erscheint mir durch die sehr hochwertige Verarbeitung als angemessen. 

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