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Entdeckung der Entschleunigung - ein Plädoyer zum Reisen mit dem Rad

Berghuhn, Radreise, Bikepacking, Radtour
Entschleunigung

Wohl jeder freut sich zwischendurch auf eine Auszeit, endlich der ersehnte Urlaub zum Entspannen, Abschalten, raus aus dem Alltag. Genau wie wir auch. Doch ist bei der aktuellen Lage durch die Pandemie überhaupt an einen entspannten Urlaub zu denken? Kann man wieder Ziele im Ausland ansteuern und falls ja, wo und wann? Trotz der Absichtserklärungen, zumindest in Deutschland die Grenzen im Juni zu den Nachbarländern wieder zu öffnen, bleiben viele Fragen unbeantwortet.

Wir nutzen die Zeit um über ein paar ganz grundsätzliche Fragen in Bezug auf das künftige Reisen nachzudenken und welche Chancen wir darin für das Fahrrad sehen. Viel Spaß beim Lesen!

War früher alles besser?

Noch bis zum Jahreswechsel 2019/20 waren, zumindest für viele, in Bezug auf das Reisen völlig andere Themen präsent. Kilometerlange Staus, Verkehrslärm, überfüllte Züge, Stress am Flughafen mit dem Fahrrad im Sperrgepäck - zu oft haben wir das in den vergangenen Jahren schon selbst als den normalen Urlaubsbeginn erlebt. Zwar hatten wir jedesmal versucht, dem größten Menschenandrang zu entgehen, indem wir den Start oder das Ende einer Tour möglichst nie auf bekannte Hauptreisetage gelegt haben. Am Ende standen wir schon oft genug mit gefühlt tausenden anderen Individualisten im Stau auf der Autobahn, am hoffnungslos überfüllten Bahnsteig, oder am Sperrgepäckschalter eines Flughafens. Bei letzterem durften wir schon mehrfach erleben, wie die Zeit bis zu unserem Abflug immer enger wurde, während sichtlich desinteressierte Service-Mitarbeiter in aller Seelenruhe diskutierten, wie sie denn unsere verpackten Räder durch den Sicherheitsscanner schieben könnten, während bereits die Schalter für den Flug schlossen. Ach, der Karton passt nicht hindurch, ja was nun? Die Diskussion der Mitarbeiter ging geruhsam weiter, man hat ja Zeit... Die Minuten verrannen, während unser Puls, Blutdruck und Adrenalinpegel ungeahnte Höhen erreichte. Als wir dann, fast schon einem Wunder gleich, endlich doch in den mittlerweile nur noch auf uns wartenden Flieger einstiegen, fragten wir uns wirklich, ob das alles sein muss. Kann ein Urlaub nicht einfach mal entspannt anfangen? Schließlich wollen wir uns doch vom Alltag erholen!

Entdeckung des Fahrrads

Aktuell stellt sich in Bezug auf das Reisen vermutlich jeder die Frage, wie es damit in Zukunft weitergehen wird? Ferne Ziele mit dem Flugzeug anzusteuern schien für viele in den letzten Jahren fast schon banal und alltäglich zu sein. Zugleich sehnen sich sicher viele nach einem Individualurlaub und Ruhe abseits der Touristenmassen. Die sogenannten Geheimtipps sind heute begehrter denn je. Wo findet sich noch ein ursprüngliches Fleckchen Erde, wo gibt es noch das authentische Erlebnis? Auch wir träumten angesichts der schönen Bilder und Erzählungen von anderen Reisenden schon oft von unseren nächsten Reisezielen. Doch wie kommt man möglichst ohne Auto, Zug, Flugzeug und bei begrenzter Urlaubszeit dort hin? Man könnte sich auch mal fragen, ob das Reiseziel immer in der Ferne liegen muss. 

Wir fragen uns außerdem, wie eine für alle etwas verträglichere Art des Urlaubs aussehen könnte. Einfach zu Hause zu bleiben und aufs Reisen ins Ausland komplett zu verzichten ist für uns jedenfalls keine dauerhafte Lösung. Dazu reisen wir einfach zu gerne. Hier kommt das Fahrrad ins Spiel! 

Der entspannteste Urlaub ever!

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Blick in die Bayerischen Alpen

Welche Rolle kann das Rad aus unserer Sicht in Bezug auf das künftige Reisen spielen? Während der Einschränkungen in der letzten Wochen erlebte das ohnehin populäre Radfahren einen zusätzlichen Schub. Wir waren selbst überrascht, wie viele Menschen sich auf einmal in den Sattel schwangen.

Das Rad als Transportmittel hat aus unserer Sicht das Potential für den entspanntesten Urlaub seit langem. Wie wäre es mit einer Radreise direkt ab der eigenen Haustüre? Was vielleicht banal klingt kann sehr reizvoll sein. Man startet ohne Staus und lange Transfers, der Urlaub beginnt vor der Haustür und preiswert ist es obendrein. Wir selbst sind schon vor vielen Jahren und manchmal engem Budget an schöne Orte gefahren. Die Erlebnisse waren jedes Mal unvergesslich, gerade auch die anstrengenden Tage und Reisen, die am Ende komplett anders verliefen als ursprünglich geplant.  Genauso blieben uns die vielen schönen Begegnungen mit den Menschen entlang der Route  im Gedächtnis. Wer diese geschickt wählt, für den ist nicht mehr nur ein ferner Ort das Ziel, sondern die Reise selbst wird es. Schon bei einem nur einwöchigen Urlaub in Deutschland sind erstaunlich viele und schöne Reiseziele erreichbar und man muss dafür kein Spitzensportler sein. Die Entschleunigung beginnt bei uns schon mit dem ersten Tritt in die Pedale und bereits nach ein paar Tagen in der Natur ist der Alltag mit seiner Hektik weit weg. Man muss dazu nur zwischendurch anhalten und die Natur mit offenen Augen betrachten. Um den eigenen Radius zu erweitern kann man für den Rückweg ja den Zug oder Reisebus nehmen. 

 Selbst im Alltag starten wir fast alle unserer Trainingstouren direkt vor der Haustür und freuen uns jedesmal, wenn wir in die grünen Ecken unserer Umgebung eintauchen, etwas Neues entdecken und das ganz ohne eine zeitraubende und lästige An- und Rückfahrt. Manchmal benötigt es nur etwas Phantasie, damit man auch auf den scheinbar alltäglichen Strecken etwas Neues erlebt. Wie wäre es z.B. damit, die gewohnte Trainingsrunde mit dem Rad einmal andersherum zu fahren oder bewusst ein paar Umwege einzubauen? 

Durch das sehr drastische, "Herunterfahren des öffentlichen Lebens" mit der Reduzierung der sozialen Kontakte in den letzten Wochen und Monaten hatten viele Zeit, um kurz inne zu halten und sich neue Ziele zu setzen, so auch wir. Unsere eigenen Urlaubsplanungen werfen wir gerade komplett über den Haufen, doch dadurch eröffnet sich uns die Chance auf ein Abenteuer, das wir schon länger angehen wollten. Was und wohin es geht verraten wir heute noch nicht, nur eines ist sicher, das Rad wird unser Transportmittel der Wahl sein!

 

In diesem Sinne wünschen wir allen unseren Lesern und uns selbst eine tolle Saison 2020, sei's mit dem Rad oder auch zu Fuß, das Abenteuer wartet dieses Jahr vor der eigenen Haustür, entdecken wir die Entschleunigung. Worauf also warten, los geht's!

 

Übrigens: Wer eine Anregung für ein schönes Reiseziel sucht, findet mit Sicherheit in unserer Abenteuerliste das passende Ziel.

Welche Chancen seht Ihr für das Fahrrad in der Zukunft?

Schreibt uns eine Mail an: team@berghuhn.de oder kontaktiert uns über die anderen Social-Media Kanäle.

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Beste Aussichten - Radreisen im Jahr 2020